Anwendungsgebiete im Detail
Anwendungsgebiete von medizinischem Cannabis sind vielfältig: Erfahre, bei welchen Erkrankungen es eingesetzt wird – von Schmerzen bis zur Psyche.
Chronische Schmerzen
Chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Anwendungsgebieten von medizinischem Cannabis. Die Therapie kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn klassische Schmerzmittel wie Opioide oder NSAR nicht ausreichend wirken oder starke Nebenwirkungen verursachen.
Typische Einsatzbereiche sind Rückenschmerzen, neuropathische Schmerzen, rheumatische Erkrankungen wie Arthrose oder Fibromyalgie sowie Schmerzen bei Krebserkrankungen. Viele Patienten berichten von besserem Schlaf, mehr Lebensqualität und reduzierter Medikamenteneinnahme.
Neurologische Erkrankungen
Medizinisches Cannabis findet Anwendung bei neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), Epilepsie oder Parkinson. Besonders bei MS zeigen Studien positive Effekte auf Spastiken und nervlich bedingte Schmerzen.
CBD-reiche Produkte kommen zudem bei therapieresistenter Epilepsie zum Einsatz, besonders bei Kindern. Parkinson-Patienten berichten von verbesserter Beweglichkeit und Schlaf. Auch bei Tourette und Restless Legs wird der Einsatz erforscht.
Psychische Erkrankungen
In bestimmten Fällen kann medizinisches Cannabis unterstützend bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen oder PTBS eingesetzt werden. Patienten empfinden die Wirkung oft als angstlösend, beruhigend und schlaffördernd.
Da Cannabis bei einigen psychischen Störungen auch unerwünschte Wirkungen auslösen kann, ist eine ärztlich kontrollierte Therapie entscheidend – ebenso wie die Auswahl der passenden Cannabinoide.
Weitere Anwendungsgebiete von medizinischem Cannabis
In der Palliativmedizin hilft Cannabis, Symptome wie Übelkeit, Schmerzen, Appetitlosigkeit und Erbrechen zu lindern – insbesondere bei fortgeschrittenen Erkrankungen wie Krebs, HIV/AIDS oder ALS. Auch während Chemotherapien wird es begleitend eingesetzt.
Darüber hinaus profitieren Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa von der entzündungshemmenden Wirkung. Erste Studien zeigen Erfolge bei Bauchschmerzen, Durchfall und Appetitverlust.
Übersicht & Bedeutung
Die Anwendungsgebiete von medizinischem Cannabis sind heute vielfältiger denn je. Immer mehr wissenschaftliche Studien und Erfahrungsberichte zeigen, wie Cannabinoide gezielt bei unterschiedlichen Krankheitsbildern eingesetzt werden können – sei es zur Schmerzreduktion, zur Verbesserung der Lebensqualität oder zur Unterstützung klassischer Therapien.
Eine umfassende ärztliche Begleitung ist dabei essenziell. Je nach Erkrankung, Wirkstoffkombination und Patient kann die Wirkung variieren. Wichtig ist auch die Wahl der richtigen Darreichungsform: von Blüten über Extrakte bis hin zu Kapseln. Mehr zur rechtlichen Lage in Deutschland.